« zurück

Gibraltar bis Teneriffa

Sonnenuntergang
Sonnenuntergang
Zum Nachtessen: Fischers Fritz
Zum Nachtessen: Fischers Fritz
Vögelchen an Bord
Vögelchen an Bord
Wäschetag in Teneriffa
Wäschetag in Teneriffa
Felix als Fischer
Felix als Fischer
Die Ron Punch ist Eigentum der auf Teneriffa, Mallorca und Cuba tätigen Firm Alboran. Die Flotte zählt insgesamt 38 Schiffe, unterschiedlicher Grösse und unterschiedlichen Alters. Im Sommer werden die Schiffe in Palma verchartert. Im Oktober wird das Gros der Flotte nach Teneriffa, sowie 5 Schiffe in die kapverdischen Inseln und zwei werden nach Cuba verlegt. Die Schiffe stehen unter Dauerbelastung und das wirkt sich auf den Zustand der Flotte aus. Vor allem ältere Schiffe leiden unter dem Dauerstress. Man hat das Gefühl, die wenigen, aber kompetenten für den Unterhalt zuständigen Leute hätten nur Zeit, um das Allernötigste zu machen. Man schickt uns einen Mechaniker nach Gibraltar um den defekten Motor zu flicken, aber diesen hätten sie wohl besser noch in Palma geprüft und repariert. Wir nutzen die Zeit in Gib, um unser Schiff zu pflegen und machen die eine oder andere kleine Reparatur.

Es bleibt uns aber genügend Zeit, um Gibraltar zu entdecken. Es ist schon erstaunlich, wie der Ort am Felsen an der Südspitze der iberischen Halbinsel Britisch geblieben ist. Alle Klischees die wir von England haben, finden wir auch in Gibraltar, die Engländer haben sich hier über 300 Jahre erfolgreich gegen spanische Einflüsse gewehrt. Wir kommen gerade rechtzeitig zur einmal im Jahr durchgeführten Zeremonie der Schlüsselübergabe, wer in Gibraltar Rang und Name hat, ist vertreten. Feierlich und von einer Kapelle begleitet meldet der Tor-Wart dem Gouverneur, dass das Tor geschlossen ist und übergibt ihm den Schlüssel……. für den Zuschauer nicht gerade spektakulär! Nach einem Bier zieht es uns zurück nach La Linea, die an Gibraltar angrenzende Stadt. Im Gegensatz zu Gibraltar pulsiert hier das Leben.

Am Montagabend ist es soweit – Leinen los und schon sind wir in Richtung S-W unterwegs. Das Wetter ist noch immer durch das Tiefdruckgebiet bestimmt, aber die starken Winde sind in Richtung N abgezogen. Wir durchqueren die verkehrsreiche Strasse von Gibraltar und nehmen danach Kurs Richtung kanarische Inseln, die wir in 6 bis 7 Tagen erreichen sollten. Jetzt haben wir den atlantischen Ozean erreicht, den wir in 4 bis 5 Wochen in westlicher Richtung durchqueren wollen. Auf unserem südwestlichen Kurs halten wir uns gute 100 km von der marokkanischen Küste fern. Wiederholt sei in Küstennähe die marokkanische Küstenwache aufgetaucht und habe Segelboote in einen Hafen geschleppt, um diese zu überprüfen. Die kostenpflichtigen Kontrollen hätten auch schon mehrere Tage in Anspruch genommen. Nur Geschichten? Wir wollen das nicht wissen, und einen Aufenthalt in Marokko haben wir nicht geplant und daher halten wir genügend Abstand zur Küste.
Unser Fischer Martin hat tatsächlich schon am ersten Tag einen Fisch an der Angel. Gemeinsam bringen wir die Beute an Bord und von dort in den Backofen. Das Mittagsmenü wird kurzfristig umgestellt, auf den Teller kommt Fisch mit Reis. Auch in den folgenden Tagen steht immer wieder frischer Fisch auf dem Tisch. Vom Festland gibt es Besuch. 2 kleine Vögel tauchen im Morgengrauen auf. Sie begleiten uns den ganzen Tag und werden immer zutraulicher.

Die Winde sind schwach und häufig nehmen wir die Hilfe des Motors in Anspruch. Immerhin besser leichte Winde als mit diesem Katamaran gegen den Wind segeln zu müssen. Wir haben uns in 4-Stunden Wachen eingeteilt. Bald ist Neumond und die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch – mit entsprechend schlechter Sicht. So pflügen wir uns durch eine sehr feuchte, schwarze Wand. Auf meiner Wache ist es völlig ruhig, wir begegnen keinem Schiff und so sitze ich in der Kajüte, lese ein Buch, höre ein Buch und überwache das Schiff. Auf halber Strecke geht die Luftfeuchtigkeit zurück. Zum ersten Mal scheint die Sonne und in den tiefschwarzen Nächten zeigt sich ein wunderschöner Sternenhimmel. Jetzt sitze ich auch nachts meist draussen und geniesse die Faszination der Einsamkeit.
MatterSailing | Felix Matter | #fek6lim+x.g&mac1ttf4erq&@bf&luc6ewy(inm9.cp.hm | Telefon +41 79 714 97 55
Webdesign & CMS by onelook