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Teneriffa bis Cap Verde

Delfin watching
Delfin watching
Carol
Carol
Martin Inderbitzin und Katarina Hagstedt
Martin Inderbitzin und Katarina Hagstedt
Ankunft auf Cap Verde
Ankunft auf Cap Verde
Am 30. Oktober stiessen Carol Prüfer und Dominic Bläsi zu uns, somit war die Crew komplett. Am des 31. Oktober war die Wäsche gewaschen, das Schiff aufgebunkert, ein neuer Kompass eingebaut, der Bildschirm des Kartenplotters ersetzt und wir bekamen noch ein vollständig neues Segelset mit auf die Reise. Einzig der zum Schiff gehörende VHF wurde noch nicht ersetzt. Beim Italiener im Hafenrestaurant verpflegten wir uns, und um 22.30 Uhr legten wir bei gutem Wind in der Marina von Radazul, Teneriffa ab mit Ziel Cap Verde.

Am nächsten Tag – wir waren mit Schmetterling auf Vorwindkurs - löste sich unser Blister vom Masttop und kam unter den Schiffsrumpf. Mit vereinten Kräften gelang es uns, das Segel sofort und unbeschadet zu bergen. Wir hissten Dirk zum Masttop, damit er sich die Ursache ansehen konnte. Der Schäkel, der Segelkopf und Grossfall verbindet, war gebrochen, vermutlich ein Materialermüdungsbruch. Nach gut 2 Stunden war der schadhafte Schäkel ersetzt und wir konnten das Segel wieder setzen.
Ob sich der Passatwind wohl langsam aufbaut? Die ersten beiden Tage hatten wir Rückenwind von durchschnittlich 4 Bf (ca. 20km/h). Bei dieser Windstärke und zwei Vorwindsegeln (Genua und Blister) waren wir mit ca. 5 Knoten unterwegs. Das ist 1 Kn langsamer als wir geplant haben und bei dieser Geschwindigkeit wären wir 1 Woche länger unterwegs. Martin hat in Teneriffa ein You Tube Film heruntergeladen. Darin zeigt ein Amerikaner, wie die Astronavigation funktioniert, und so übten Dirk und ich täglich den Umgang und die Ortsbestimmung mit dem Sextanten. Anfänglich waren unsere Bestimmungen noch etwas ungenau, aber zumindest segelten wir, gestützt auf unsere Messungen, tatsächlich in der Region, in der wir uns befanden.
Die vierstündigen Nachtwachen war in den ersten drei Etappen nicht anstrengend da wir meist mit gutem Rückenwind oder mit Motor unterwegs waren. Während der Wache führe ich mein Tagebuch, übe mich in der Handhabung der Bordinstrumente, lese, mache ein Sudoku, setze mich an die Pinne und lausche in die stockfinstere Nacht hinaus oder lege mich auf den Rücken und beobachte den Sternenhimmel. Auf dieser Etappe war Neumond, so dass die Sterne und die Milchstrasse besonders hell leuchteten. Ab und zu konnten wir Sternschuppen beobachten, deren Licht so stark ist, dass sie für einen Augenblick den Horizont erleuchteten. Die eher kleinen, ca. 2m hohen Wellen rollten achterlich an. Sie wälzten sich unter dem Cat hindurch und schlugen dabei rumpelnd gegen den Schiffsboden, vor allem beim Einschlafen waren diese Schläge gewohnheitsbedürftig.

Martin kaufte in Teneriffa sehr guten Weisswein, dieser war dazu bestimmt, mit frischem Thunfisch serviert zu werden. Am 3. November war es soweit. Um die Mittagsstunde läutete die Schiffglocke: ein Fisch an der Angel, es war ein Tuna! Im Mittelmeer hatte ich während 6 Monaten nicht einen Fisch gefangen, und hier im Atlantik freuten wir uns bereits über Fisch Nr. 6!
Vor 7 Tagen haben wir in Teneriffa abgelegt und werden heute nach ca. 840 NM die Inselgruppe der Cap Verden erreichen, die ca. 400 NM westlich von Senegal liegt. Dies ist der südlichste Punkt unserer Reise. Geplant ist ein Zwischenstopp von ca. 36 Stunden und am Dienstagabend sollte es dann westwärts Richtung Karibik losgehen.
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