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Cuba

Ankunft Cienfuegos
Ankunft Cienfuegos
Ché
Ché
Taxi - 70 jährig
Taxi - 70 jährig
Cayo Largo - Mangroven
Cayo Largo - Mangroven
Trinidad
Trinidad
Cayo Largo - Abendstimmung
Cayo Largo - Abendstimmung
Leguan
Leguan
Impressionen aus Havanna
Impressionen aus Havanna
Impressionen aus Havanna ..
Impressionen aus Havanna ..
Impressionen aus Havanna ......
Impressionen aus Havanna ......
Cuba

Die Politik
Die Marina von Ciefuegos war mein erster Kontakt mit Cuba. Der Name Cuba elektrisiert mich noch heute, ist sie doch jene karibische Insel, die mit der Revolution Mitte des vorigen Jahrhunderts eine spannende Geschichte schrieb. Cuba litt damals unter ähnlich misslichen Verhältnissen wie die anderen Karibikstaaten: ganz wenige reiche Menschen beuteten die Schätze der Insel zur Vermehrung ihres Privatvermögens aus und fühlten sich dabei dem Volk in keiner Weise verpflichtet. Die hygienischen Verhältnisse waren katastrophal, überall grösste Armut, Analphabetismus, Prostitution usw.. Fidel Castro, Rechtsanwalt in Havanna, wurde zum Oppositions- und schliesslich zum Revolutionsführer. Er führte Kuba vom kapitalistischen ins kommunistische System. Mit der Revolution konfiszierte er viele amerikanische Vermögenswerte und handelte sich damit ein nahezu 60 – jähriges Embargo ein. Vergleicht man heute Kuba mit anderen karibischen Inselstaaten, so zollt diesem Revolutionsführer, der sich selber nicht durch die Macht korrumpieren liess, meinen grossen Respekt. Auf der ganzen Welt ist mir in Kuba zum ersten Mal Armut gepaart mit Sauberkeit begegnet. Trotz aller Armut geht es dem grössten Teil der Bevölkerung weit besser als in vergleichbaren Staaten. Alle Bürger verfügen über ein Einkommen, auch wenn dieses noch so bescheiden ist und das Gesundheitssystem ist für alle. Die vom Staat geförderte Sauberkeit garantiert einen hygienischen Mindeststandard.
Natürlich war nicht Alles gut was Fidel machte. Viele politische Gegner mussten während der Revolution ihr Leben lassen oder das Land verlassen. Dissitente werden wohl immer noch verfolgt. Auch ist es ihm nicht gelungen das Land aus der Armut heraus zu führen. Das Land ist wirklich sehr arm, was aber vor allem im Wirtschaftsembargo der USA begründet sein dürfte. Das offizielle Monatsgehalt beträgt € 15.— bis 20.—. In Restaurants sieht man sehr selten Kubaner, am ehesten noch in Schnellimbisslokalen. Man trifft sich am Abend auf der Promenade, trinkt Alkohol und hört Musik. Kleine schmächtige Pferde werden häufig als Arbeitspferde eingesetzt, vor allem für Waren- und Personentransport. Wie geht es mit Kuba nach der zaghaften Öffnung wohl weiter? Ich wünsche den Kubanern mehr Individualismus, mehr wirtschaftliche Prosperität und hoffe sehr, dass das Positive des kommunistischen Systems nicht blindlings einem zügellosen Kapitalismus geopfert wird.

Das Land
Die Stadtzentren, um den Hauptplatz, sind meist sehr gepflegt und überall in den Städten findet man sauber gehaltene Parkanlagen. Viele prächtige, in den Zentren meist renovierte Kolonialbauten zeugen von einer reichen Vergangenheit. Und auch hier: alles sauber, sauber gekleidete Menschen, keine Bettler! Auch nachts kann man sich sorglos in jeder Strasse bewegen.
Mit einem Taxi, einem ca. 60 – 70 Jahre alten Chevrolet, fuhr ich nach Santa Clara, der Geburtsstadt der kubanischen Revolution. Ché Guevara wurde bei Santa Clara ein grosses Denkmal errichtet. Vielleicht wird sein Freund und Mitstreiter, der eben verstorbene Fidel Castro schon bald als Skulptur neben ihm stehen! Mit dem Überfall auf einen Eisenbahn-Armeetransport begann hier die Revolution. In Santa Clara kann man die damals überfallenen Eisenbahnwagen besichtigen.
Am nächsten Tag besuchten Dirk und ich Trinidad. Dieses verschlafene Städtchen - mit einer wirtschaftlich einst florierenden Vergangenheit, wurde vor kurzem wieder entdeckt. Heute ist Trinidad ein Weltkulturerbe. Der Besuch des zu einem Touristenmagnet mutierten Städtchens lohnte sich. Nach 3 Landtagen freute ich mich auf die Fortsetzung der Reise auf dem Meer. Sie führte uns nach Cayo Largo. Cayo Largo ist eine Inselgruppe im Osten von Kubaa. Sie ist durch eine Lagune vom Festland getrennt. Die Lagune hat einen Durchmesser von ca. 50 km. Die Wassertiefe beträgt 1 – 5 Metern. Selbst kleine Motorboote benutzen hier ausschliesslich gut markierte Wasserwege. Mit dem Dingi duckerten wir durch Mangrovenkanälen zu verschiedene Inselchen. Auf einer Insel trafen wir auf Leguane, vermutlich Verwandte der Dinosaurier (in Miniaturgrösse). Obwohl sie lediglich 50 - 80 cm lang waren, sahen sie Respekt einflössend aus; sie und wir haben gegenseitig Abstand gewahrt. Dann sind wir noch mit den Delfinen schwimmen gegangen. Die Sache war natürlich etwas fragwürdig. Soll man Delfine gefangen halten, damit wir mit ihnen schwimmen können? Trotzdem für mich war es eine grosse und schöne Erfahrung. Wie häufig freute ich mich in den letzten Jahren, wenn sie mich Delfine auf meinen Törns für einige Zeit begleiteten. Auf Cayo Largo bot sich mir die Gelegenheit, einmal mit ihnen zu schwimmen und sie zu berühren; es war wunderbar. Und wie gut sie dressiert waren; wie gut sie mit dem Verantwortlichen kommunizierten - verständlich, dass diese intelligenten Meeressäuger so viele Menschen faszinieren.
Am Westende von Cayo Largo wurde eine mittelgrosse Touristendestination inkl. Flughafen aus dem Boden gestampft. Entlang von wunderbaren Sandstränden findet man Hotels, Restaurants – aber kein Kubaner lebt hier. Die Angestellten werden jeweils für einen 20-tägigen Arbeitseinsatz her gebracht und gehen danach für 10 Tage an ihren Wohnort zurück. Zur Zeit sind es vor allem Kanadier und Italiener die hier dem Winter zu Hause ein Schnippchen schlagen.
Den Schlusspunkt meiner Reise bildete der Besuch von Havanna. Hier pulsierte das Leben mehr als in den Provinzstädten. Man hat das Gefühl, dass die wenigen Autos in Havanna gleichviel Abgas ausstossen, wie eine mit Verkehr überlastete europäische Stadt! In der Altstadt wird ab Mittag bis spät in die Nacht hinein überall Musik gespielt und die vielen alten Amerikaner aus den 50-iger und 60-iger Jahren sowie die Velotaxis geben der Stadt einen besonderen Reiz.
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