Alicante, Bericht vom 15. November

Meine dritte Segelsession auf der Duo ist zu Ende. Sie brachte mir viele schöne und zum Teil auch spannende Erlebnisse. Vor allem die Überfahrt von Marseille zu den Balearen bleibt mir nachhaltig in Erinnerung, aber auch die vielen verspielten Delphine, die mich im Gebiet von Gibraltar immer wieder begleitet haben, werde ich nicht vergessen. Auch die diversen Nachttörns hatten für mich einen ganz besonderen Reiz. Bei vollem Mond habe ich die verschiedenen Facetten der Meeresoberfläche ganz eindrücklich erlebt. Vor allem bei Starkwind und hohen Wellen war es anfänglich etwas unheimich,als riesige Wellenberge von hinten anrollten. Aber mit der Zeit wächst das Vertrauen in die eigenen Steuerfähigkeiten und in das Material, auf das gewaltige Kräfte einwirken. Ganz anders habe ich die Nachtfahrten bei Leermond erlebt. Gleite ich durch die raben schwarze Nacht , so kann ich die unzähligen Sterne der Milchstrasse fast berühren. Ich spüre die Grösse, die Unendlichkeit des Alls. Bei diesen Fahrten durch die einsame Nacht mit Blick zu den Sternen wird mir immer wieder die eigene Bedeutungslosigkeit. Umso dankbarer bin ich, dass ich dies alles erleben und sehen darf.
Allen Familienmitglieder und Freunden, die mich in diesem Herbst im westlichen Mitelmeer begleitet haben, möchte ich für die schönen Tage bedanken, dich ich mit ihnen verbringen durfte. Alle haben sich in irgendeiner Weise aktiv am Bordleben beteiligt und so bildeten wir auf engem Raum eine Wohngemeinschaft auf Zeit, war doch immer spannend!
Jetzt liegt das Schiff im Hafen von Alicante. Ich bereite die DUO noch auf ihren wohlverdienten Winterschlaf vor, bevor ich nach Hause zurückkehre. Ich reinige, fette, schmiere, wasche, seziere die Winschen usw., damit das Schiff im Frühjahr für neue Abenteuer bereit ist. Ich plane im März von Alicante ins östliche Mittelmeer zu segeln und in den nächsten Jahren vor allem dort herum zu schippern.
Euch Allen wünsche ich einen schönen Winter.