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Korsika bis Kreta, Bericht vom 14. September

Uscita
Uscita
Stromboli
Stromboli
Sonnenaufgang im Golf von Patras
Sonnenaufgang im Golf von Patras
Crew im Kanal von Korinth
Crew im Kanal von Korinth
Kanal von Korinth
Kanal von Korinth
Werny mit Küchenmannschaft
Werny mit Küchenmannschaft
Häppchen
Häppchen
Häppchen
Häppchen
Die Ferien zu Hause nähern sich dem Ende beginnen die Vorbereitungen auf den Herbsttörn. Damit ist es mit der inneren Ruhe vorbei. Ich geniesse die steigende Spannung und das Kribbeln. Die Reise soll mich in Gebiete führen, die ich kaum kenne, nach Griechenland und in die Türkei.
Am Freitag, 30. August ist es soweit. Morgens um 3 Uhr werde ich von meinen Kollegen Rolf, Werny und Dani zu Hause abgeholt. Tanja, Rolf’s Frau, bringt uns nach Basel und von dort fliegt uns ein Easyjet nach Ajaccio. Mit der Weiterreise nach Bonifacio haben wir uns zu Hause nicht auseinandergesetzt und so waren wir erstaunt, dass täglich nur zwei Busse fuhren. Wir waren nicht bereit, 6 Stunden auf die Weiterreise zu warten und entschieden uns mit einem Mietauto nach Bonifacion zu fahren.
In Bonifacio trafen wir Guido Weber und seine Crew. Das Schiff übernahmen wir wieder in ausgezeichnetem Zustand und natürlich wurde die DUO auch über diesen Sommer in ihrem Heimathafen einem Facelifting unterzogen. Am Samstagabend vervollständigten Susanne und Dirk die Crew. Sie konnten sich nicht lange akklimatisieren, denn den einen oder andern brannte es unter den Nägeln: wir wollten los. Kurz vor Mitternacht legten wir in Bonifacio ab mit dem Ziel Ustica, einer kleinen Insel, die vor dem Nordwesthuk der sizilianischen Küste liegt. Da es nahezu windstill war, legten wir den grössten Teil der Strecke unter Motor zurück. Aber auch so war es ein Erlebnis, einsam durch die stockfinstere Nacht zu pflügen und den Blick durch den Sternenhimmel schweifen zu lassen.
Für den nächsten Tag war eine leichte Brise angesagt, für die darauf folgenden Tage ab wieder Flaute. So entschlossen wir uns, unseren Weg über die eolischen Inseln fortzusetzen. Beim Stromboli legten wir eine Nachtsession ein. Der Vulkan verlangte zwar etwas Geduld, entlohnte uns dann aber mit drei eindrücklichen Eruptionen.
Durch die Strasse von Messina nahmen wir Kurs zum ionischen Meer. Für die Überfahrt zum Festland planten wir 40 Stunden. Den ersten Drittel der Strecke legten wir unter Motor zurück, dann endlich kehrte Wind zurück und brachte uns zügig zur ionischen Insel Kefallonia. Wir erreichten Griechenland etwas früher als geplant und so entschlossen wir uns, die Reise durch die Golfe von Patras und Korinth ins Gebiet von Athen fortzusetzen. Eindrücklich war die Fahrt durch den Kanal von Korinth. Dieser ist etwa 5 km lang und ca. 24m breit und die Seitenwände ragen bis zu 80m in die Höhe. Am Ausgang grüsste uns der Grossraum Athen mit seiner zivilisatorischen Verschmutzung: Raffinieren, Gestank, Smog. Trotzdem lassen sich auch hier schöne Ecken finden. Wir ankerten vor dem Hafen von Pachi und verabschiedeten am nächsten unsere Freunde von Einsiedeln.
Werny Reding und seinen beiden Hilfsköchen ist es in kürzester Zeit gelungen, die DUO in ein Gourmetschiff zu verwandeln. Werny zeigte, dass eben nicht nur mit dem Mund gegessen wird. Seine Vorspeisen und Menüs erfreuten auch das Auge. Da blieb nicht mehr viel dem Zufall überlassen: Menüplan und Einkaufslisten wurden schon zu Hause vorbereitet und gedruckt/gebunden an Bord gebracht! Dany entwickelte sich zum veritablen Barkeeper und Rolf übernahm pflichtbewusst den Job des Ankertrunksbereitstellers. Danke Werny, Dani und Rolf für die 10 schönen, gemütlichen und unterhaltsamen Tage. Ihr seid jederzeit wieder herzlich willkommen! Bei Rolf muss ich mich noch entschuldigen, dass ich ihn in meine Wache eingeteilt habe. Das kostete ihm einige Stunden Schlaf, denn er musste die Liebe des Skippers zu den Morgenstunden über sich ergehen lassen.

Dem Peloponnes entlang ging’s weiter in Richtung Süden. Ziel war der Hafen von Idhra, der im Hafenhandbuch als einer der schönsten der griechischen Inseln beschrieben wurde. Vermutlich ist dieses Kleinod nicht nur im deutschen Hafenhandbuch erwähnt. Da wir erst beim Einnachten unser Ziel erreichten, mussten wir in der zweiten Reihe ankern. Das Manöver brauchte meine volle Konzentration und ich hörte nicht, dass Susanne mich etwas fragte. An meiner Stelle antwortete ihr ein Deutscher Segler von einem Nachbarschiff: „Felix is now occupied!“. In Idhra suchten wir nach einer griechischen Flagge um diese auf der DUO hiessen zu können. Die quirlige und freundliche Ladenbesetzerin erteilte uns eine Lektion in Idhras Geschichte – mit dem Resultat, dass wir am Schluss mit vollen Taschen den Laden verliessen.
Am nächsten Tag segelten wir in Richtung Osten und erreichten gegen Abend die westlichen Kykladen. In einer wunderschönen, einsamen Bucht legten wir Anker. Der letzte Tag zeigte sich für Susanne und Dirk noch versöhnlich, sonst wäre dieser Törn noch Gefahr gelaufen, als Wander- und Motorboot - Törn in die Annalen einzugehen. Ein räumlicher und achterlicher Wind brachte uns von Milos nach Kreta, die letzten 20sm sogar mit einem schönen SPI-Kurs.
Von Kreta traten Susanne und Dirk ihre Heimreise an. Mit Dirk hatten wir wieder einmal einen Regattasegler an Bord. Unter seiner kundigen Leitung trimmten wir unsere Segel. Es waren zwei schöne Wochen, danke Susanne für die vielen anregenden Gespräche und auch dafür dass Du bereit warst, mit mir Dein e-book zu teilen.
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