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Zurück nach Schweden zum Götakanal

Pierre und Marie Thé
Pierre und Marie Thé
Kanallandschaft
Kanallandschaft
Schleusenreppe von Berg
Schleusenreppe von Berg
Piere, Schleusenwart an der historischen Schleuse
Piere, Schleusenwart an der historischen Schleuse
Werner und Marie-Thé bei der Schleusenarbeit
Werner und Marie-Thé bei der Schleusenarbeit
Eisenbahnbrücke ....... öffne dich!
Eisenbahnbrücke ....... öffne dich!
Am Samstag erwarteten wir Werner, Marie-Thé und Pierre. Sie kamen auch – aber ohne Gepäck. Dieses war beim Umsteigen in Amsterdam stecken geblieben. Das bot uns Gelegenheit die Altstadt und den Flughafen von Tallin noch besser kennen zu lernen. Am Montagnachmittag war es dann soweit, wir konnten uns segelklar machen. An der estischen Küste überraschten uns viele kleine, sehr saubere Gästehäfen. Abseits der Hauptstadt trafen wir auch wieder auf freundlichere Menschen.
Entgegen unserem früheren Plan beschlossen wir, nicht der Ostküste entlang über Polen und Deutschland, sondern über Schweden, durch den Göta Kanal und über Dänemark zurück zu segeln. Als wir den äussersten Punkt der estnischen Insel Huiimaa erreichten, stand der Wind so gut, dass wir unsere Fahrt ohne Unterbruch fortsetzten. Der Ritt durch die Nacht bekam bei den recht hohen, achterlich einfallenden Wellen, der Mannschaft mehrheitlich nicht gut. Nur Pierre überstand die 180sm schadlos. Als wir aber am Abend des nächsten Tages die schwedische Küste bei Sonne und lieblichen Winden erreichten, waren aber Alle schon längst wieder gesund.
Mitte August ist hier die Saison definitiv vorbei. Die Restaurants und Läden sind bereits wieder um 18 Uhr geschlossen, unterwegs trifft man kaum mehr Segler und die Gästehäfen sind nahezu leer, dabei hat dieses Jahr der etwas verspätete nordische Sommer erst begonnen. Unser Weg führte uns durch den Schärengarten südlich von Stockholm nach Mem, dem Eingangstor zum Götakanal. Der Götakanal verbindet Schwedens Westküste mit der Ostküste. Er wurde im ersten Drittel des 19. Jahrhundert von bis zu 58‘000 schwedische Soldaten von Hand gebaut. Es handelt sich um ein epochales Werk, das sich mit dem Bau des Gotthardtunnels vergleichen lässt. Dies spürt man auch, wenn man sich auf dem Kanal bewegt. Die Schweden sind auf dieses Bauwerk stolz, es ist ein Touristenmagnet. Der Kanal dient heute ausschliesslich der Freizeitschifffahrt. Er ist nur während 4 Monaten offen. In diesen 4 Monaten wird er von ca. 5000 Booten befahren. Die Freizeitkapitäne sind hier den übrigen Verkehrsteilnehmern zumindest gleichgesetzt. Kommt man zu einer Brücke, wird deren Öffnung meist ohne Verzug eingeleitet, das gilt selbst bei Eisenbahnbrücken. Der Kanal ist nahezu 200km lang und hat über 60 Schleusen, manchmal handelt es sich auch um Schleusentreppen mit bis zu 8 Stufen. Schon bald waren wir ein routiniertes Schleuse-Team und am Ende einer 8 -stufigen Treppe bekamen wir von der Schleusenwartin ein Kompliment. Die Schleusenwarte sind meist Studenten, die hier einen Sommerjob absolvieren. Der Götakanal ist zum Teil ein „natürlicher Kanal“, der ein ganzes Wassersystem miteinander verbindet. Manchmal fährt man durch einen engen Fluss und dann segelt man wieder auf einem der zahlreichen Seen. Die Seen sind meist recht gross, der grösste ist der Vänernsee, er ist etwa zweimal so gross wie der Genfersee. Da wir stets mässig bis starke Winde aus Richtung Ost hatten, konnten wir beinahe jeden Tag den Spi setzen. Auf dem Vätternsee waren wir im LunaSol - Express unterwegs. Wir durchquerten den See meist mit mehr als 9 Knoten, einmal erreichten wir sogar mehr als 10 Knoten, das machte wirklich Spass.
Wir werden den Götakanal in etwa einer Woche durchquert haben, weil mein Aufenthalt auf der LunaSol langsam dem Ende entgegen geht, in diesem wunderschönen Gebiet des Götakanals könnte man aber einen ganzen Sommer verbringen.
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