Trollhätte Kanal vom Vänernsee nach Göteborg

Durch den Vänern-See erreichten wir den zweiten Kanal unserer Ost-West Passage: den Trollhätte Kanal. Dieser wurde gleichzeitig mit dem Göta Kanal gebaut. Durch die industrielle Nutzung des Trollhätte Kanals unterscheidet er sich aber ganz wesentlich vom Göte Kanl. Vor einigen Jahren wurde er erweitert, um seine Kapazität stark erhöht. Täglich befahren ihn bis zu 10 Schiffe mit Ladekapazitäten von max. 4000 Tonnen. Auf 50 Meilen überwindet der Kanal in 6 Schleusen einen Höhenunterschied von 44m und verbindet so das Gebiet des Vänern Sees mit Göteborg. Obwohl auch dieser Kanal seinen Reiz hatte, ganz so idyllisch wie der Göta Kanal war er nicht. Die Fahrt quer durch Schweden auf den beiden Kanälen hat mich sehr beeindruckt und hat mein Segeljahr 2015 durch eine neue Erfahrung bereichert. Ist man mit einem Segelschiff auf Flussfahrt, so muss das ganze Kanalsystem über Brücken mit einer grossen lichten Höhe verfügen, oder die Brücken müssen sich öffnen lassen. Auf diesen 200 km passierten wir neben 64 Schleusen, 4 Eisenbahn-, und unzählige Auto- und Fussgängerbrücken. Die wichtigste Brücke Göteborgs hat man für uns ebenfalls geöffnet. Der ganze Verkehr kam für kurze Zeit zum Erliegen, damit unser Segelschiffchen passieren konnte – schon ein spezielles Gefühl! Eigentlich würde ich erwarten, dass man eine solche Brücke bestenfalls 2 – 3 Mal täglich öffnet. Wir kamen aber gegen 20 Uhr zur Brücke, baten um Öffnung und 10 Minuten später waren wir durch.
Zur Stadtbesichtigung von Göteborg wollte ich mir ein Velo mieten. Das erwies sich als etwas kompliziert und so mietete ich für 2 Stunden so ein elektrisches 2 Rad. Auf einem abgetrennten Viereck konnte ich mich während 5 Minuten mit diesem Gefährt vertraut machen, dann ging es los. Da das motorisierte Brett bis 20km/h läuft, konnte ich mir in den 2 Stunden von Göteborg einen recht guten Eindruck verschaffen. Göteborg ist vor allem eine Industriestadt, verziert mit ein paar schönen Parks, Plätzen und Häusern.
Die letzten drei Wochen bescherten uns bei fast wolkenlosem Himmel und angenehmen Temperaturen einen prächtigen Spätsommer. Ab und zu traute ich mich sogar kurz ins Wasser. Für die letzte Woche steht leider noch eine Wetteränderung an, dann dürfte wohl noch einmal unser Ölzeug zum Einsatz kommen.