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Nord-Norwegen 3. Woche

Västeralen
Västeralen
Ofoten
Ofoten
vor Anker
vor Anker
Trollhätten-Fjord
Trollhätten-Fjord
Stockfische in Reine
Stockfische in Reine
Mitternachtssonne
Mitternachtssonne
Zum Auftakt in die zweite Hälfte zeigten sich die Lofoten von der besten Seite. Für Verena begann der Törn denkbar schlecht. Sie fiel die Treppe hinunter und brach sich dabei eine Rippe. Seither kämpft sie gegen innere Verletzungen. Als Seglerin wird sie sich wohl kaum in Szene setzen können, dafür wird sie eine ganze Kollektion an Baby-Kleider stricken. Trotzdem genoss auch sie unseren ersten herrlichen Sommertag. Zum ersten Mal glühte die Holzkohle auf unserem Grill und wir erfreuten uns in unserer Kuchenbude an Erikas Entrecôte an Kräutersaucue. Leider war dies aber nur ein Zwischenhoch. Am nächsten Morgen – auf unserem Weg zu den Ofoten – war unser Tenü schon wieder Ölzeug und Gummistiefel. Beim kurzen Zwischenstopp in Tranoy sahen wir uns im Regen Skulpturen an, die stimmig in die Umgebung eingebettet waren und so mit der Landschaft eine Symbiose bildeten. Gegen Abend frischte der Wind von S-W mächtig auf und wir waren froh, dass uns die nur gegen Norden offene Bucht von Strauhamn guten Schutz für die Nacht bot. Die Bucht fällt sehr steil ab, weshalb unser Anker erst beim dritten Versuch guten Halt fand. Auf dem Dingy erforschten wir die Bucht, machten an einem Felsen fest und über Algen und schlüpfrige Steine kämpften wir uns aufs Festland. Rolf belohnte uns mit einem Glas Wein und einem feinen Dessert. Der Regen verzog sich gegen Abend und die Wolken hatten sich aufgelockert. Am Nordufer des Vestfjord, über den Lofoten, zeigten sich zaghaft ersten Sonnenstrahlen. In aufgeräumter Stimmung genossen wir das Spektakel der Mitternachtssonne. Eindrücklich wenn die Sonne im Norden stehen bleibt. Als wir uns gegen 2 Uhr morgens zur Ruhe legten, begann sie schon wieder langsam aufzusteigen.
Grotoy war unser zweiter Stopp in den Ofoten. Seit Hans Wohmann nach Hause zurückgekehrt war, hatten wir keine Angelerfolge mehr. Als ich daher am Abend in Grotoy sah, dass ein Norweger noch auf sein Boot stieg, fragte ich ihn, ob ich ihn begleiten dürfte. Nach anfänglichem Zögern nahm er Rolf und mich auf sein Boot mit zum Lachs- und Forellenfang. Aber auch diesem Fischfangversuch war kein Erfolg beschieden. Es wollte einfach kein Fisch mehr anbeissen. Der Ausflug war aber trotzdem spannend. Mit Nils lernten wir einen Norweger kennen, den wir mit unseren Fragen zu Land und Leuten durchlöchern konnten. Er kam anschliessend noch zu einem Kaffee auf unseren Kat, bevor er sich wieder verabschiedete. Für den nächsten Tag waren Winde aus S-W angesagt. Dies bot uns Gelegenheit über den Vestfjord zu segeln, von den Ofoten zu den Lofoten. Wir waren etwa 10 Stunden unterwegs und pflügten uns bei angenehmer Windstärke durch eine recht hohe Atlantikdünung. Gegen Abend begrüssten uns in Reine ein penetranter Fischgeruch und unzählige Stockfischgehege. Reine war die südlichste Destination, an der wir auf den Lofoten festmachten. Die schöne Umgebung versteckte sich in den Wolken; wir mussten uns mit einem Blick auf die Farbfotos zufriedengeben. Das Wetter drückte leider etwas auf die Stimmung. Auf unserem Weg nach Ballstad legen wir kurz im Nuss-Fjord an. Das Ballenberg ähnliche Kleinod teilten wir mit Leuten vom Kreuzfahrtschiff «Aida», die in Bussen herangeschaufelt werden. Gegen Abend machten wir in Ballstad fest, einem regionalen Fischzentrum. Viele Fischerboote legen hier an, um den Fang bei der Fischfabrik abzuliefern. Wie den meisten Dörfern und Städtchen fehlt auch Ballstad ein Zentrum. Die Leute leben meist in Streusiedlung. Der soziale Austausch findet im Restaurant und an Wochenenden in den Privathäusern statt. Hier in Norwegens Norden werden sich vor allem Individualisten wohl fühlen. Leider erkrankte hier Erika. Sie konnte nicht mit auf unsere zweite Wanderung. Den Gipfel von Ballstadts Hausberg erreichten wir nach steilem Aufstieg in gut einer Stunde. Bei schönem Wetter bot sich uns eine wunderschöne Aussicht auf die Insel- und Fjordwelt. Am Nachmittag waren wir wieder unter Segel. Wir legten häufig kurze Zwischenhalte ein, um zu fischen - vergeblich. Über Henningsvaer erreichten wir am Ende der dritten Woche zum zweiten Mal Svolvaer, die Hauptstadt der Lofoten.
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