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Glacier Bay

Johns Hopkins Glacier
Johns Hopkins Glacier
Gletscherabbruch
Gletscherabbruch
Lumplugh Glacier
Lumplugh Glacier
Abendstimmung Berg Bay
Abendstimmung Berg Bay
.... und etwas später
.... und etwas später
Abendlicher Besuch
Abendlicher Besuch
Seelöwen
Seelöwen
Seeotter beim Sonnenbad
Seeotter beim Sonnenbad
In Juneau konnten wir Hans Keel an Bord begrüssen. Für eine knappe Woche waren wir 3 Männer auf dem Schiff. Das ging bestens, wobei uns das Wetter wohl gesinnt war. Nach einigen feuchten, nassen Tagen zeigte sich die Sonne wieder und wir genossen die Wärme.
Wir waren im Lynn – Channel unterwegs zu unserer Ankerbucht, als wir plötzlich einige stehende Ausflugsboote hinter einer Insel erspähten. Da musste etwas los sein! Wir änderten sofort unseren Kurs. Schon bald sahen auch wir die Wale. Wir stellten unseren Motor ab, liessen uns treiben und beobachteten diese riesigen Kolosse beim Tauchen. Schon bald konnten wir feststellen, dass sie nach ca. 5 Minuten auftauchten, 4 – 5 Mal atmeten und dann wieder abtauchten. Beim Abtauchen sieht man dann jeweils die Flosse über der Wasseroberfläche – faszinierend. Wir kamen noch zweimal in dieses Gebiet zurück, um die Wale zu beobachten.
Am Donnerstag verabschiedeten wir Rolf, der nach 4 ereignisreichen Wochen wieder den Rückweg in die Schweiz antrat. Mit Hans setzte ich den Weg nach Norden fort, wir wollten zusammen die Glacier Bay erkunden. Diese ist seit mehr als 100 Jahren ein Nationalpark mit starken Regulierungen und Beschränkungen. So dürfen gleichzeitig (das heisst an einem Tag) nur 2 Kreuzfahrtschiffe, 8 Ausflugsboote und 24 Privat-Schiffe im Gebiet der Glacier Bay unterwegs sein und das ist sehr wenig, denn die Glacier Bay ist gross und stark verästelt. Einige Inlets schneiden mehr als 70 km ins Land hinein. Einige der Seitenarme sind für motorisierte Schiffe gänzlich oder zeitweise geschlossen, die Geschwindigkeit im ganzen Gebiet ist beschränkt und man muss von den Walen 1 Meile Abstand halten. Die Glacier Bay erlebte in der kürzeren Vergangenheit eine kurze Zwischeneiszeit. Um 1680 war ca. die Hälfte der Glacier Bay eisfrei. Als Captain George Vancouver das Gebiet um 1750 bereiste, war die ganze Bay noch vereist und das Eis reichte bis weit in die Icy-Street. Heute ist das ganze Gebiet wieder weitgehend eisfrei. Einige Gletscher kalbern aber auch heute noch direkt ins Wasser. Von Juneau aus beantragten wir eine Eintrittsbewilligung, die uns gewährt wurde. Wir konnten am Samstag, 3. August in die Glacier Bay einfahren und mussten diese 7 Tage später wieder verlassen. An der Parkgrenze, mitten im Meer, mussten wir uns über Funk anmelden und dann auf einer vorgeschriebenen Route zur Rangerstation fahren. Dort gab es für Neuankömmlinge eine 45-minütige Einführung. Bei dieser Einführung waren wir zu viert. Bill und Donna aus Fairbanks, Alaska, Hans und ich. Bill hat vorgeschlagen in der gleichen Bucht zu ankern, um uns dann noch zu Gedanken auszutauschen zu treffen. Bill und Donna leben seit einigen Jahren auf dem Schiff und für uns war es eine Chance, segelnde Einheimische kennen zu lernen. Alles kam dann ein bisschen anders, aber wir durften uns ihrer Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft erfreuen. Für Hans und mich wird die Nacht in der Fingers Bay jedenfalls unvergesslich bleiben.
Während den nächsten Tagen fuhren oder segelten wir in zahlreiche Inlets und bestaunten die Gletscherabbrüche. Vor dem John Hopkins Gletscher haben wir uns 2 Stunden in der Mitte von Eisschollen treiben lassen und dort gekocht und gegessen. Auf den grösseren Eisschollen sonnten sich die Seelöwen. Eindrücklich war auch der Abend in der Blue Mouse Cove. Ein wolkenloser Abend, in der Ferne die Schnee- und Gletscherberge und vor uns die Wälder in sanftem Dunst. Zum Nachtessen gab es Raclette und die Wale unterhielten uns mit ihrer Präsenz. Hier sind die Wale etwas weiter entfernt, dafür hat man das Gefühl, man sei Gast in ihrem Revier. Das war im Lynn Channel völlig anders. Dort, in der Nähe von Juneau, waren wir zusammen mit vielen Ausflugsschiffen, die in hoher Geschwindigkeit heranbrausten, mit Sensoren die Wale orteten, 15 Minuten blieben, um dann zurück zu fahren und die nächste Ladung Touristen heran zu schaffen. Dort fühlte ich mich den Tieren gegenüber irgendwie als aufdringlich. Umso mehr genossen wir es, die Meeres-Riesen, die Seelöwen auf den Eisschollen und die etwas scheueren Seeotter in ihrer Hamol-Stellung im Naturschutzgebiet der Glacier Bay täglich beobachten zu können. Der 7 tätige Aufenthalt in der Glacier Bay war einer der Höhepunkte dieser Segelsaison und ich hoffe, vielleicht nächstes Jahr dieses Gebiet noch einmal besuchen zu dürfen.


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