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David

David
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Davids Ranch
Davids Ranch
Davids Badezimmer
Davids Badezimmer
Künftiges Wohnhaus
Künftiges Wohnhaus
Gemüsegarten
Gemüsegarten
Sonnenaufgang Strait of Georgia
Sonnenaufgang Strait of Georgia
Einnachten im Downtown Vancouver
Einnachten im Downtown Vancouver
Abschied nach 4 Wochen
Abschied nach 4 Wochen
Lasqueti Island hat für Martin und mich ein ganz besonderes Flair. Gerne erinnerten wir uns an die Schiffsparade vor zwei Jahren, an der wir teilgenommen hatten und auch an die Tanzvorstellung der lokalen Bevölkerung (Turnerchränzli). Lasqueti ist Kanadas Insel der Aussteiger – aber nicht Verwahrlosten. Mehrheitlich wird ohne Autoschilder herumgefahren, es gibt keine Polizei, die kanadischen Behörden sind nur sehr schwach vertreten, kein Flugplatz und auch die Fähreverbindungen sind nicht täglich. Es war bereits am Einnachten als sich ein Mann in seinem Kajak der Current Event näherte. Es sprach uns in einwandfreiem Schweizerdeutsch an. Insgesamt leben 5 SchweizerInnen auf dieser Insel, David ist einer davon. Er hat uns eingeladen, ihn am nächsten Tag zu besuchen. Er lebt auf einem Grundstück von ca. 2 ha in der Mitte der Insel und mit unseren Velos brauchten wir eine knappe Stunde dorthin. Er lebt seit 22 Jahren in Kanada, zuerst war er 5 Jahre auf Vancouver Island und seit 17 Jahren ist er auf Lasqueti. Vor 5 Jahren konnte er dieses Stück Land erwerben, das er weitestgehend als Selbstversorger bewirtschaftet. Er hat einen gepflegten Gemüsegarten, Obstbäume, eine eigene Wasser- und Energieversorgung, einen kleinen Schwimmteich und bei ihm leben etwa 30 domestizierte Schafe, die aber niemandem gehören. Sein Zuhause ist vorübergehend ein Wohnwagen und seit einigen Jahren beschäftigt er sich auch mit dem Bau eines Hauses. Doch wird die Bauvollendung bei diesem Bautempo wohl noch einige Jahre beanspruchen. David hatte auch schon Partnerinnen, die für einige Zeit sein Leben teilten. Grundsätzlich ist David hier glücklich, aber er verschwieg nicht, dass er auch depressive Phasen durchstehen muss, vor allem im Winter, wenn es wochenlang neblig-feucht ist.
Von Lasqueti ging es in einem weiteren Nacht-Schlag zurück nach Vancouver. Nach der Testphase ergänzten wir unsere Todo-Liste und nahmen die Arbeit am Boot wieder auf. Ganz oben auf der Liste stand die falsch gelieferte Ankerkette, denn Martin musste den Anker jeweils von Hand hochbringen. Das war eine gute Körperertüchtigung, aber alleine auf dem Boot ist ein funktionierender Anker unabdinbar. Da es uns trotz grosser Unterstützung nicht gelang, den richtigen Kettentyp kurzfristig zu beschaffen und da die Ankerwinsch auch schon 30 Jahre alt war, haben wir uns entschlossen, diese zu ersetzen. Das war nicht nur kostspielig, sondern auch zeitaufwendig. Die Firma, die uns das eingebrockt hatte, machte uns ein faires Angebot und so kam alles zu einem guten Ende.
Während ich tatkräftig mithalf, die neue Winsch zu montieren, erschienen zwei Beamte der kanadischen Grenzkontrolle. Es war bereits das dritte Mal, dass wir gecheckt wurden, dieses Mal wurde es aber so richtig unangenehm. Ich musste erklären, weshalb das Schiff noch immer in Kanada war, obwohl die entsprechende Bewilligung Ende April 2020 abgelaufen sei. Dass ich nicht nach Kanada einreisen durfte, schien die Beamten nicht zu interessieren. Zwischendurch drohten sie mir, ich würde eine sehr hohe Importsteuer bezahlen müssen. Es war schwierig mit meinem beschränkten Englisch zu diskutieren und zu argumentieren. Ich war jedenfalls glücklich, als sie nach gut 2 ½ Stunden feststellten, auf die Importsteuer werde verzichtet und meine Aufenthaltsgenehmigung werde bis spätestens zum 5. September verlängert. Um dieses Rencontre zu verarbeiten, brauchte ich einige Tage! Ob wir einen direkten Schlag nach Mexiko machen müssen, oder ob uns die Amerikaner erlauben anzulegen, wissen wir zur Zeit noch nicht. Auf meine entsprechende Frage meinte der amerikanische Border Control officier, we take it day by day!
Nachdem der Radar und das Echolot in Betrieb genommen werden konnten, verliess ich die Marina und ging im False Creek, downtown Vancouver vor Anker. Hier beginnt nun die Zeit der Reiseplanung und der Reisevorbereitungen. Natürlich arbeite ich auch viel an den youTube Episoden (die erste ist unter Current Event Sailing veröffentlicht). Das Erstellen dieser Episoden macht mir spass und ich werde dabei von Martin bestens unterstützt.
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