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Eine Woche voller Missgeschicke

Current Event wird abgeschleppt
Current Event wird abgeschleppt
Das Diesel-Wassser Gemisch wird abgepumpt
Das Diesel-Wassser Gemisch wird abgepumpt
Covid-Kontrolle auf der Current Event
Covid-Kontrolle auf der Current Event
....... gemütliche Ecke in Ensenada
....... gemütliche Ecke in Ensenada
... da kommt Besuch
... da kommt Besuch
Die Arbeiten am Tank dauerten 3 Tage. Zuerst wurde ein Loch in den Stahltank gebohrt, um das Wasser / Diesel Gemisch abzusaugen, dann wurden alle Leitungen geleert, um anschliessend das ganze System wieder mit reinem Diesel zu füllen. Wir waren sehr erleichtert, als der Motor nach dem zweiten Versuch ansprang und nach kurzer Zeit so tönte, als sei überhaupt nichts gewesen. Da ich viele der Arbeiten selbst erledigte, kenne ich jetzt den Motor der Current Event, hätte darauf aber gerne verzichtet 😉! Als ich die ganze Zeche bezahlen wollte, funktionierte meine Kreditkarte nicht mehr. Während meiner Reise hatte die CS neue Kreditkarten eingeführt und die alten ausser Betrieb gesetzt – nicht das, was man sich wünscht, wenn man unterwegs ist. Mir wurde versprochen, dass die neue Karte an eine Adresse in Cabo San Luca, am südlichsten Ende von Baja California geschickt werde, wo ich sie abholen könne.
Am Donnerstag machten wir morgens um 4 Uhr die Leinen los, um gegen Abend Ensenada in Mexiko zu erreichen. Noch bei Dunkelheit wurden wir Im Bereich der amerikanischen / mexikanischen Grenze von einem amerikanischen Kriegsschiff aufgerufen. Ich wurde aufgefordert, das Kriegsschiff im Heck zu umrunden. Also änderte ich den Kurs um 90° in Richtung Westen. Gleichzeitig änderten aber auch die Amerikaner ihren Kurs Richtung Westen und bei unserer sehr bescheidenen Geschwindigkeit von etwa 10 km/h gelang es mir nicht, das Schiff am Heck zu runden. Nach etwa 30 Minuten änderte ich meinen Kurs um 180° Richtung und segelte in Richtung Osten, um nahe an der Küste unseren Weg Richtung Süden fortsetzen zu können.
Gegen Abend legten wir an der Pier in Ensenada fest. Und schon wieder ein Missgeschick. Beim Sprung auf den Steg schlipfte ich aus, und schon war ich bis zur Taille im Wasser! Dabei habe ich mir meine Schulter leicht verletzt, aber schmieren und salben hilft allenthalben. Ich war froh in Mexiko angekommen zu sein, denn bei den Amerikanern fühlte ich mich häufig nicht sehr wohl.
In Ensenada mussten wir einklarieren und das ist in südlichen Ländern meist sehr umständlich. Die Angestellten der Marina unterstützen die einlaufenden Schiffe bei der Erledigung der Formalitäten vorbildlich. Trotzdem dauerte das Prozedere 3 ½ Stunden. Die Leute hier nehmen das sehr gelassen, da wird geschwatzt und geflirtet, nur die Ausländer ärgern sich über die mangelnde Effizienz. In der kleinen Hafenstadt Ensenada pulsiert das Leben nach südländischem Muster: viel Lärm, viel Gestank, viele Autos und verlotterte Infrastruktur. Da unsere faltbaren Velos kleine Räder haben, war ich auf diesen gelöcherten Strassen nur langsam unterwegs. Trotz aller Vorsicht stürzte ich und fiel dabei auf die bereits lädierte Schulter.
Im Städtchen ist die grosse Armut omnipräsent und der Unterschied zu den amerikanischen Städten eklatant. Ich habe das Gefühl, die Menschen hier seien trotz aller Armut stolz und seien versucht das Beste aus der Lage zu machen. Man sieht kaum Leute die aufgegeben haben und in Mülltonnen wühlen. Die Menschen hier sind freundlich, hilfsbereit, schauen einem in die Augen und können lachen.
Wir haben alles erledigt und uns bei den Behörden abgemeldet. Es geht weiter Richtung Cabo San Luca und hoffentlich ohne neue Missgeschicke.

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