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Baja California

Von Ensenada nach Cabo San Luca

Impressionen aus Bahia Tortugas
Impressionen aus Bahia Tortugas
Impressionen aus Bahia Tortugas 2
Impressionen aus Bahia Tortugas 2
Impressionen aus Bahia Tortugas 3
Impressionen aus Bahia Tortugas 3
Impressionen aus Bahia Tortugas 4
Impressionen aus Bahia Tortugas 4
Fahrende Tanksäule
Fahrende Tanksäule
Unterwegs ein Mittagsschläfchen
Unterwegs ein Mittagsschläfchen
Die Pazifikküste von Baja California ist schroff, gebirgig und nach dem langen, heissen und trockenen Sommer sieht man kaum noch irgendwelche Vegetation, es gleicht einer Wüstenlandschaft. Das Gebiet ist nur sehr dünn besiedelt und die meisten Menschen arbeiten als Fischer oder in der Fischindustrie.
Von Ensenada nach Cabo San Luca am Südzipfel von Baja California sind es ca. 650 sm oder knapp 1200 km. Damit wir in Flauten weiter vorankommen, haben wir nicht nur vollgetankt, in Kanistern führen wir noch 100 Liter Reservediesel mit. Zudem haben wir auf der Karte noch drei Siedlungen / Ankerplätze mit Tankmöglichkeit ausgemacht. Diesel wird in einem Plastiktank zum Schiff gebracht und in den Schiffstank gepumpt. Auf der ganzen Strecke hatten mehrheitlich günstige Winde und kamen gut voran. Sind wir 24h unterwegs, legen wir an einem Tag (24h) etwa 200 km zurück. Nach 1 ½ bis 2 Tagen machten wir nach Möglichkeit eine Pause um auszuruhen und um uns zu entschaukeln 😉!
Auf dem Radar und auf der elektronischen Karte, sieht man, dass auch noch andere Schiffe entlang dieser Küste kreuzen. Müsste man sich auf die eigenen Augen verlassen, würde man glauben, man sei allein unterwegs. Diese Einsamkeit regt mich häufig zum Nachdenken, zum Philosophieren und Meditieren an. Am Horizont verschmilzt das dunklere blau des Meeres mit dem Blau des Himmels und zusammen verabschieden sie sich ins Unendliche, in die Ewigkeit. Mit diesem Bild vor Augen schippert man stundenlang dahin. Ab und zu kommen Delphine auf Besuch, begleiten uns ein paar Minuten und verschwinden dann im blau des Meeres. Und dann gibt’s natürlich auch die Tage, welche die volle Konzentration auf die Schiffsführung verlangen. Es sind die Starkwind-Tage, dann wenn wir uns mit der Kraft der Elemente auseinandersetzen müssen. Mittlerweile sind Toni und ich ein recht gut eingespieltes Team und lernen immer wieder neue Situationen zu meistern. Dabei kann es aber auch recht laut und hektisch werden, zum Beispiel dann, wenn Segel geborgen oder gerefft werden müssen. Pfeift einem der Wind um die Ohren und stampft die Current Event durch die Wellen, dann ist die Verständigung nicht einfach, vor allem bei 2 Senioren mit beträchtlichen Hör-Defiziten 😉!
Speziell sind auch die Nächte. Jeder übernimmt eine 6-stündige Wache. Man weiss, man ist alleine unterwegs und muss trotzdem damit rechnen, dass ein anderes Schiff unseren Kurs kreuzt. Wir haben zwei Kollisionsüberwachungen (Radar und AIS), aber sicher ist man nur, wenn man ab und zu den Kopf an die frische Luft streckt uns schaut, ob irgendein Licht auszumachen ist. Ist das Meer ruhig, dann lässt sich während der Fahrt gut schlafen. Pflügt sich das Schiff jedoch durch Wellenberge, so schaukelt’s in jede erdenkliche Richtung. An Schlaf ist dann meist nicht zu denken, dieser kommt erst kurz bevor man die nächste Wache antreten muss. Auch die Geräuschkulisse ist imposant. Das unaufhörlich quietschende Holz weckt die Vorstellung an ein Geisterhaus. Umso mehr geniessen wir es, wenn wir in einer Bucht vor Anker liegen und sacht in den Schlaf gewiegelt werden. Jetzt im Süden, sind die Temperaturen auch nachts sommerlich mild und ich geniesse das wunderschöne Himmelszelt. Jetzt bei Leer-Mond ist das Funkeln und Glitzern der Sterne besonders stark.
Wir haben Cabo San Luca erreicht und sind zurück in der Zivilisation. Dieser Ort ist bei den Amerikanern offenbar eine beliebte Feriendestination. Riesige Überbauungen, viel Verkehr und laute Strand-Partys sind die Folgen. Nebenan ankert ein Motorboot und die Musik wird natürlich mitgeliefert. Gott sei Dank: schon bald geht’s weiter Richtung Mexiko – Festland.


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